Wanderweg Aukštumala (Augstumal)

   Der Wanderweg Aukštumala liegt auf beiden Seiten einer Landstrasse und ist insgesamt 1740 m lang. Er befindet sich im telmologischen Naturschutzgebiet Aukštumala. Im Naturschutzgebiet wird das Moorökosystem des Moors Aukštumala wiederhergestellt und geschützt. Hier gibt es interessante Seegruppen, eigenartige Biozänosen und seltene und aussterbende Arten von Pflanzen und Tieren. Auf dem Wanderweg hat der Besucher eine Möglichkeit, sich mit dem Moor, seiner Entstehung, typischen Moorpflanzen und Tieren bekanntzumachen.
   Der Pfad geht auf einem ehemaligen Steinweg und hat 11 Auskunftsstationen. Der Steinnweg stammt aus dem 18. Jh. Er wurde quer über dem Moor gebaut, um einige, nun nicht mehr erhalten gebliebene, Moordörfer zu verbinden. In der Zeit wohnten in diesen Dörfern mehr als 2000 Einwohner. Ein Teil von den Moorbewohnern bauten Kartoffeln und anderes Gemüse an (wie in der Bismarck-Kolonie) und verkauften die Ernte in Ostpreussen. Andere arbeiteten beim Torfbau. Im Moor Aukštumala hat man wichtige Natur-Gemeinschaften europäischer Bedeutung (nach der Natura 2000) entdeckt, die zu schützen sind. Da befinden sich natürliche distrophische Seen, aktive und degradierte Hochmoore, offene Torfflächen, Moorwälder und sumpfige Laubwälder. Hier kann man verschiedene Pflanzengemeinschaften finden, 2 davon stehen unter Naturschutz und sind in die „Rote Liste“ Litauens eingetragen. Im Moor Aukštumala und in umliegenden Wäldern hat man 175 Pflanzenarten entdeckt, 5 davon werden geschützt.
   Im Moor gibt es 78 Insekten-, 6 Frosch- und 5 Reptilienarten. In der Sommerzeit konnten 88 Vogelarten beobachtet werden. 17 Vogelarten stehen unter dem litauischen und europäischen Naturschutz. Im Moor wohnen 26 Tierarten, 4 stehen unter Naturschutz. 10 Tierarten stehen auf der Naturschutzliste der EU.
Das Moor Aukštumala wird selten von Menschen betreten, deshalb ist es ein wichtiger Erholungs- und Nahrungsort für viele Tiere.
   Das Ökosystem des telmologischen Schutzgebietes Aukštumala ist einigen Gefahren ausgesetzt: intensive Trockenlegung und Torfbau verursachen negative Einwirkungen auf Moorpflanzen. Jetzt gibt es nur 900 ha natürliches Moor (früher 2500 ha). Es ist ein telmologisches Schutzgebiet. Das Schicksal der restlichen Moorfläche ist unvorhersehbar. Man wartet, bis man mit dem Torfbau aufhört, und ein See entsteht.
Für das Moor Aukštumala, wie auch für das ganze Nemunas Delta, haben sich bereits vor vielen Jahren verschiedene Wissenschaftler interessiert. 1900 hat der deutsche Botaniker Carl Weber dieses Hochmoor vielseitig erforscht und 1902 das erste wissenschaftliche Werk der Moorkunde in der Welt „Vegetation und Entstehung des Hochmoors Augstumal“ herausgegeben. Im Jahre 2002 wurde das Werk ins Englische übersetzt. Die wiederholte Ausgabe heisst „C.A. Weber and the Raised Bog of Augstumal“. So hat das Moor Aukštumala den Namen "Geburtsort der Moorkunde" verdient. Über den Schutz dieses Geburtsortes hat man sich bereits zu Webers Zeit Gedanken gemacht.
   Der Wanderweg im Hochmoor Aukštumala ist eine seltene und eizigartige Möglichkeit, sich mit dem Hochmoor bekannt zu machen, etwas über seine typischen Pflanzen und Tiere zu erfahren, schöne Landschaft zu geniessen, die einzigartige und einmalige Schönheit des Moores zu erleben und sich bewusst zu machen, dass ein Moor nicht nur ein dreckiger Sumpf mit bodenlosen und tückischen Wasserflächen ist, die auf Wanderer lauern, sondern auch eines der wenig erhalten gebliebenen Schutzgebiete für seltene Moorpflanzen und Tiere.
   Beim Besuch des Moors darf man nicht vergessen, dass hier Schlangen wohnen. Sie sind für den Menschen gefährlich. Fangen Sie bitte diese Tiere nicht. Die Schlangen haben verschiedene Farben, deshalb kann sie das nicht fachmännische Auge von der Natter nicht unterscheiden.



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