Ortschaften

  Minija (Minge, Mine) ist ein Dorf der Gemeinde Kintai. Es liegt beiderseits des Unterlaufs vom Fluss Minija, zwischen dem Kurischen Haff, der Bucht Kniupas und dem See Kroku Lanka. Es ist ein typisches Straßendorf (19 Höfe) mit einzelnen Fischerhöfen. Das Dorf ist ein Architekturdenkmal von regionaler Bedeutung. Hier gibt es 11 Baudenkmäler aus dem Ende des 19. und Anfang des 20. Jhd. Die Häuser liegen direkt an Ufern der Minija, ihre Vorgärten und Höfe liegen vorne, näher am Fluss, wo Anleger für Boote eingerichtet sind. Die Höfe sind mit Landstrassen und kleinen Feldwegen miteinander verbunden. Die meisten der Wohnhäuser haben zwei Enden. Die roten Ziegelsteinställe haben Dachböden – für Heu und Stroh. Daneben gibt es aber auch Holzbauten. Ihre Raumeinteilung, Bauweise, Gebäudeform, Ausmaße und Zierelemente sind typische Beispiele der Volksarchitektur im Haffgebiet. Das Dorf Minija wurde zum ersten Mal im 17. Jhd. erwähnt. Im Jahre 1997 waren hier 16 Höfe mit 48 Einwohnern.

 

Pakalne ist ein kleines romantisches Fischerdorf. Deutsche haben es Pakallna, die einheimischen Litauer Pakalna genannt. Zum ersten Mal wurde dieses Dorf am 27.09.1613 erwähnt, als der Fischmeister V. Baugart ein Grundstück und das Privileg zur Einrichtung einer Kneipe erworben hatte. Im Jahr 1897 war Pakalne ein großes Dorf geworden, wo es bis nach Rusne reichte und dessen Vorstadt wurde. Seit 1736 war hier eine Grundschule angesiedelt und im Jahr 1880 eröffnete man hier die zweite Klasse. Im Jahr 1905 wohnten in Pakalne 452 Einwohner. 1997 waren hier 58 Höfe mit 130 Einwohnern. In Pakalne gibt es einen evangelisch-lutherischen Friedhof.

 

Vorusne ist ein Dorf in der Gemeinde Rusne, einige Kilometer vom Ort Rusne entfernt. Das Dorf liegt an der Mündung des Flusses Vorusne und war einst direkt am Kurischen Haff gelegen.Auf Grund der Anschwemmungen „wanderte“ die Haffküste immer weiter ins Haff und dadurch blieb das Dorf vom Haff entfernt. Vorusne ist eine der ältesten Siedlungen der Umgebung. In schriftlichen Quellen des Kreuzritterordens wird 1366 die Siedlung Variszkin, d.h. Variskine erwähnt. Später nannte man die Siedlung Waruss, d.h. Vorusne oder Alt Russ – die alte Rusne. In Urkunden aus dem Anfang des 19. Jh. wird Vorusne als ein armer Fischer- und Löhnerdorf erwähnt. 1997 waren hier 8 Höfe mit 27 Einwohnern.

 

Uostadvaris ist ein Dorf in der Gemeinde Rusne, südlich vom See Kroku Lanka, auf dem linken Ufer der Atmata und 6 km nordwestlich vom Ort Rusne entfernt. Es wurde während der Planung zur Trockenlegung der überschwemmten Auen gegründet. 1907 wurde auf dem Kanal Dumble die erste Pumpstation mit einer Dampfturbine gebaut. Diese sollte den Wasserüberschuss der Auen sammeln und dann in den Nemunas pumpen. Im Jahr 1997 waren im Dorf 41 Höfe mit 125 Einwohnern.

 

Vente ist ein Dorf in der Gemeinde Kintai, 25 km südlich vom Ort Priekule an der Haffküste auf dem Ventes-Hacken. Die Halbinsel Ventes-Hacken ist 5.5 km lang und die breiteste Stelle ist 2,2 km. Von Vente geht eine Landstrasse nach Kintai. Auf dem Ventes-Hacken befindet sich eine Vogelwarte, eine hydrologische Station der Wissenschaftsakademie Litauens und eine Grundschule. Vente wird bereits im 14. Jhd. in litauischen Straßenbeschreibungen erwähnt. Auf der Spitze des Vente-Hackens bauten Kreuzritter eine Festung, die man Windenburg nannte und später von Haffwellen zerstört wurde. Am Anfang des 16. Jhd. Befanden sich an dieser Stelle nur noch Ruinen. Die Steine der Festung hat man zum Bau der Kirche in Vente verwendet, die man jedoch 1705 abriss und durch eine neue Kirche in Kintai ersetzte. 1997 waren in Vente 75 Höfe mit 186 Einwohnern.

 

Skirvytele. Im Jahre 1949 wurde an den Ort Rusne mit radialen Straßennetz eine Nebenstrasse angeschlossen die in Ost-West Richtung verläuft. Damals hieß sie Skirvyteles Strasse, seit 1953 ist sie jedoch die Zveju Strasse. Es ist das einzige Architekturdenkmal mit staatlicher Bedeutung im Regionalpark des Nemunas Deltas. Das Dorf besteht heute aus 20 Höfen und wurde Ende des 16. Jhd. erstmals besiedelt. Seine endgültige Gestaltung erfolgte nach dem Verteilen von Gutsländereien, nachdem das Leibeigentum abgeschaffen worden war. Fischer siedelten sich an den waldreichen Ufern der Pakalne und der Vorusne an und wohnten in Einzelhöfen, die im Laufe der Zeit Gruppen bildeten. Später, nachdem ein Schutzdamm gebaut war, wurden die Höfe mit einer Strasse verbunden. Die Entfernung zwischen den Höfen ist unterschiedlich und die Größe bzw. Anzahl der Gebäuden zeigte wie wohlhabend der Besitzer ist. Die neueren Gebäuden im Dorf stammen aus dem Jahr 1888, als ein gewaltiges Hochwasser 70 Gebäude in Rusne zerstört hatte. Das ehemalige Dorf Skirvytele liegt auf einer Niederung entlang den Flüssen Pakalne und Vorusne und macht die wellige Landschaft abwechslungsreicher. Neben der Fischerei und dem Ackerbau waren auch das Schilfschneiden und Handel eine wichtige Beschäftigung der Dorfbewohner. Alle Wohnhäuser im Dorf sind aus Holz gebaut und die meisten von ihnen stammen aus der zweiten Hälfte des 19. Jhd. Auf den meisten Grundstücken stehen ein Wohnhaus, ein Stall und eine Scheune. Die Gebäude stehen in rechteckiger Form oder trapezartig um den Hof herum. Jedoch haben die Planung der Wohnhäuser und ihre Architektur keine Besonderheiten.



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